www.TRIKANU.de

Home

 

Tourenbeschreibung 1


Mit einem TRI  Segelaufsatz August 2002

 

KARTE:  www.Kanustation.de & www.juebermann.de

Von Berlin nach Hamburg über die Müritzer Seenplatte und unzählige meistens wunderschöne alte Kanäle .Um mit unserer Ausrüstung nicht zu viel zu paddeln haben wir für die langen Kanalfahrten einen SUZUKI 4 Ps Motor montiert und den Segelaufsatz mit Boot, die Gesamtentwicklung, ein weiteres mal auf Herz und Nieren geprüft.
Geplant war waren anfangs  14 Tage, daraus wurde dann 1 Woche (leider). Ab Lychen bis Hamburg, soweit wir kommen.
Das Boot haben wir in Lychen zu Wasser gebracht und sind dann bei bestem Wetter  Freitag nachmittags gegen 16Uhr munter Losgesegelt kamen aber nur noch bis kurz vor die Schleuse Himmelpfort.
Am nächsten Tag fuhren wir dann bei schönstem Badewetter  durch den Stolpsee über Fürstenberg, Röblinsee, Ziernsee, Ellenbogensee, Kleiner Pälitzsee und übernachteten am Canower See.
Am  morgen wollte es nicht aufhören zu regnen. Wir konnten nicht einmal unsere Ausrüstung zusammenpacken ohne das alles Durchnässte. Eine Plane, als Tarp aufgespannt, an den Bäumen, schaffte uns dann die Möglichkeit alles einigermaßen trocken einzupacken. Nie wieder
ohne Tarp. So konnten wir dann erst gegen 14 Uhr starten, durchfuhren wir den Labussee, Vilzsee, Richtung Mirow. Es regnete und war windig. Kurz vor Mirow haben wir dann ein Erschöpftes Paddlerpaar das gegen 4-5 Windstärken und Regenböen kreuz und Quer ankämpfte unter Motor auf den Haken genommen wir zogen die beiden ca. 2 km bis Mirow und bekamen noch einen Drink  für unsere Freundlichkeit. Da  es am nächsten Tag nicht aufhören wollte zu regnen brachen wir erst mittags auf um bis zur Müritz zu fahren. Wir hatten einen Tag verloren. (Es waren die Regenschauer die auf der Elbe die große Flut auslösten).Als wir gegen 17Uhr dort ankamen stellten wir fest das dass nicht unser Wetter war. Windstärke ca.6, Schaumkronen auf den Wellen und der Wind natürlich direkt von vorn. Immer Nord oder Nordwest. Die Mütitz drückte eine derartige Welle in die kleine Müritz das wir diesen Tag vorzeitig beschließen mussten. Wir fuhren in den Müritzarm und übernachteten am Tralowsee.
Als ich morgens aufwachte war es noch genauso windig. Ich sagte zu meinem Bootsmann das wir heute Abend hinter Waren sind. Er schaute mich recht unglaubwürdig an, so das er wohl sagen wollte :“dann ohne mich“ .Cirka 35Km.gegenan wäre wirklich ein Selbstmordkommando. Wir fuhren aber nur zur
Marina an der kleinen Müritz und haben uns ein Taxi mit Kanuanhänger gerufen. Bis unser Taxi nach 30 Minuten bei uns war hatten wir das Trikanu schon aus dem Wasser geholt und ausgeladen. So einfach kann das mit dieser Konstruktion sein. So hatte ich mir das vorgestellt, ein Kanadier mit dem gesegelt wird und der mal so  kurz umgesetzt werden kann.
Der HERR
TAXI/ Wolfgang Heise, 17248 Lärz, Tel.039883-26726 oder Handy..0162-5496667 staunte nicht schlecht als er uns sah. Wir luden auf und er fuhr uns dann bis Waren.      

Die ganze Aktion dauerte ca.3Stunden bis wir wieder im Boot saßen.  So haben wir die Möglichkeit gehabt durch den Kölpinsee, Fleensee durch Malchow bis Sonnenuntergang kurz vor den  Plauer See zu kommen und dort  unser Nachtlager aufzuschlagen. Wir  hatten noch Zeit Aufgeholt. So würden wir es vielleicht doch noch nach Hamburg schaffen..
Von dort aus ging es am nächsten morgen über den See nach Plau. Von dort in den Elde Müritzkanal Richtung Lübz, Schwerin und Elbe. Abends waren wir dann ca. 60 Km gefahren und übernachteten kurz vor einer Schleuse. Am nächsten Tag ging es dann weiter. Das Unwetter der letzten 2 Tage hat die Jahrhundertflut ausgelöst. Die Elbe führte gerade die große Flut heran und so waren die Schleusen am Ende dicht. Wir waren 8 Stunden zu spät.. Die  Schleusenwärter haben noch versucht möglichst viel Wasser aus den großen Seen abzulassen  da der Höhenunterschied von Waren ca. 48 Meter bis zur Elbe  beträgt wäre ansonsten auch mit der Überschwemmung des Hinterlandes zu rechnen gewesen.
So fuhren wir  zum Schweriner See den wir dann gegen 15 Uhr erreichten. . Dort angekommen übernachteten wir auf der  einzigen erlaubten Insel. Nach einer Gemütlichen Besichtigungstour rund um den See am nächsten Tag wurden wir abgeholt.
Die Tour Endete am Sonnabend Nachmittag, 1 Woche zu kurz..

Es war geplant alles zu segeln und zu paddeln. Nur die langen Kanäle sollten mit Motor befahren werden. Es ist halt müßig 150km mit 2 Personen und 500kg.zu paddeln. Unsere Ausrüstung war auch darauf ausgelegt. Es fehlte uns an fast nix ( Irgendetwas fehlt immer). Der Wind wehte meistens zwischen 2 – 4 Windstärken. Wie es immer ist hatten wir den Wind natürlich meistens gegen uns, konnten aber prima  unter Segeln kreuzen, dort wo mit dem Kanadier bei solchen Winden am besten nicht mehr gefahren werden sollte konnten wir mal so kurz den See passieren. Super.

Übernachtet wurde an Wasserwanderplätzen und auf Campingplätzen. Es gab aber auch Ausnahmen wo wir einfach an einem schönen Lagerplatz, gut gelegen, mit Feuerholz, windstill und  noch sonnig schon am späten Nachmittag unser Nachtlager aufschlugen und uns lecker was gekocht haben.
Boote
Es ist erstaunlich was und wer sich auf diesen Seen alles rumtreibt. Es fahren Flöße, ca. 2,5mtr.breit, 10mtr. lang nur  mit 6 Mann und 6 Paddeln+ 1 Faltboot als Schnellboot  auf den Kanälen .Auf dem Floß ist dann ein Zelt oder Pavillion aufgebaut und die Ausrüstung +Verpflegung in Kisten gestapelt. Die meisten sind aber auch mit Motor unterwegs. Oder uralte wunderschöne Boote, mit Heckflossen, im 50er Jahre Stil oder echte Wracks, es ist alles zu finden. Ich denke allerdings das 50% der Boote die dort fahren auf der Ostsee nicht sehr weit kommen würden.

Menschen
Ich war echt sehr angenehm überrascht. Selten habe ich so viele nette Menschen getroffen und kennen gelernt wie auf dieser Tour. Jeder macht was er will und kümmert sich nicht um das was der andere tut. Erlaubt ist was gefällt. Natürlich immer mit Rücksicht auf die sensible Natur. Man hilft einander.

Natur
Es ist nicht einfach auf der einen Seite steht die Wirtschaftslage des Landes und der Tourismus wird benötigt.  Auf der anderen Seite steht die Natur die auch nicht überlastet werden soll. Geht mit allem gut um !
Es ist schon traumhaft wenn ca.30 Meter vor Dir ein Fischadler sein Abendbrot aus dem Wasser zieht oder morgens um 6 Uhr kommst Du aus dem Zelt  und siehst die Fischotter spielen .
Wäre schön wenn es so bleibt.

Was mir auffiel Herr Lehrer
Als wir einmal gemeinsam mit ca.10 Kanadiern in einer Schleuse warteten ,  es handelte sich hier um eine Schulklasse und einen Einzelfahrer im 1ner Kanadier. kamen wir nach ca.150m an die Schlüsselstelle ,der Kanal führte in den See – Wind ca.4 –Welle ca .40-50cm.Hier hätte ich als Lehrer gesagt : Ok, das war es für heute, viel zu windig, viel zu gefährlich . Da sollte ein Erfahrener Wassersportler  umdrehen und warten bis es sicherer ist. Es wird einer Schulklasse von 12-15 Jährigen wohl kaum gelingen unter diesen Verhältnissen ein gekentertes Boot und Insassen zu bergen. Der Einzel-Paddler im guten Boot in der Mitte sitzend mit Schwimmweste dürfte da noch keine Probleme haben.
Wir waren schon 50m. weiter und beobachteten das Chaos. Für uns fing es an richtig Spaß zu machen. Action, kreuzen und schauen was die anderen hinter uns machen, quer über den See bis zur nächsten Schleuse.
Wir haben es auch schon Nachts erlebt das eine Schulklasse an unserem Lager vorbeifuhr und die drei Boote vorn waren der Meinung das die ANDEREN vor Ihnen seien aber es stellte sich heraus das ein Boot fehlte.
Was nun Herr Lehrer?? Wer eine solche Fahrt plant sollte sich darüber im klarem sein das aus Spaß recht schnell ernst werden kann und wenn etwas passiert ist dann  das Geschrei groß.
Das vermisste Boot kam dann zum Glück 10 Minuten später.
Oft werden die einfachsten Sicherheitsvorkehrungen nicht getroffen.  Oder Missachtet. Oder das Wetter und die Windverhältnisse  werden unterschätzt.  Wer sich nicht auskennt und die Verantwortung für viele tragen soll kann sich besser eines Führers (mit Kanustationen sprechen) bedienen. Da lernt auch der Lehrer noch etwas dazu.
www.bibertours.de   www.Kanustation.de
Die Schleusen sind kostenlos. Die Schleusenwärter sind eine Aussterbende Art. Die Schleusen werden nach und nach auf Automatik umgebaut. Das kann sich nachteilig für alle  Sportbootfahrer auswirken da die speziellen Informationen die durch sie zu erhalten sind dann nicht mehr weitergegeben werden können.
Es ist nicht "STRESSFREI"möglich ein Endziel fix zu planen, und das dann genau einhalten zu wollen. Zu Unterschiedlich sind die Einflüsse die auch stark vom Wetter Abhängig sind. Es wird gebadet oder im Regen gestanden. In der Sonne ganz relaxed Richtung Hamburg gesegelt, ohne unbedingt Meter machen zu wollen, oder in einer schönen Kneipe am Wasser mal ein Alster getrunken. Da kann es zu Stress kommen wenn das Endziel unbedingt eingehalten werden soll.
Pufferzeiten sollten also eingeplant werden.

Wir benötigen keine Slipanlagen .Wir fahren soweit wir kommen und ziehen das leichte Boot  aus dem Wasser wo wir es wollen. Packen es auf das Auto oder den Anhänger und fahren ab. Bis zum nächsten mal.

Viel Spaß

Till

Home